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Phytotherapie

Der Begriff Phytotherapie lässt sich im Wesentlichen mit Pflanzenheilkunde übersetzen und beruht auf dem Wissen über die pharmakologische Wirkung von pflanzlichen Inhaltsstoffen. Ganz im Gegensatz zur Anthroposophischen Medizin oder zur Bachblütentherapie steht hier nicht die Seele oder das Wesen einer Pflanze, sondern deren Inhaltsstoffe im Vordergrund der pharmakologischen Betrachtung. Diese Stoffe kommen in der Regel in Form von Extrakten als Kapseln, Tees, Tabletten, Zäpfchen, Salben, Spritzen oder Umschlägen zur Anwendung. Die Geschichte der pflanzlichen Heilwirkung ist sehr alt und lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen. Diese Kenntnisse bestimmten bis zur Neuzeit die verschiedenartigsten Theorien und wurden erst durch das Aufkommen chemischer Arzneimittel verdrängt. Heute werden die Inhaltsstoffe mit wissenschaftlichen Methoden analysiert und auf ihre Wirksamkeit hin untersucht. Sie finden weiterhin stetige Anwendung in der Volks –und Ethnomedizin, in der Homöopathie, in der Aromatherapie, der Anthroposophie und in der Schulmedizin in Form von Reinsubstanzen. Gerade diese Reinsubstanzen ( in chemischen Verfahren extrahierte und zu hochwirksamen Medikamenten verarbeitete Wirkstoffe) sind bei der chemischen Fertigung von Arzneien nicht zu ersetzen. So enthält beispielsweise das Herzmedikament „Digitalis“ Substanzen des Fingerhuts, „Atropin“ entsteht unter Zugabe von Tollkirsche-Extrakten, „Morphium“ ist undenkbar ohne den Schlafmohn. Auch die Acetylsalycilsäure des Aspirins findet seinen Ursprung in einem Wirkstoff der Weidenrinde, Johanniskraut ist eines der am häufigst verwandten Heilpflanzen. Im Gegensatz zu chemischen Medikamenten setzt die Wirkung pflanzlicher Heilmittel nicht umgehend sondern erst nach Tagen oder Wochen ein. Doch auch für pflanzliche Arzneimittel gilt das Prinzip von Wirkung und Nebenwirkung, entscheidend ist die Dosierung. So kann beispielsweise übermäßiger Genuss von Brennesseltee zu Kaliummangel führen. Eine Wechselwirkung mit anderen Medikamenten ist stets im Vorfeld zu erforschen, Hinweisen auf Beipackzetteln ist unbedingt Beachtung zu schenken.

 

Pizichil

Pizichizil bezeichnet ein königliches Ölbad. Seinen Ursprung findet diese Behandlung wie so viele therapeutische Ölanwendungen in den Lehren des Ayurveda. Beginnend wird der zu Behandelnde einer Ganzkörpermassage unter Zuhilfenahme von angewärmtem Öl unterzogen. Anschließen erfolgt ein gleichzeitiges Begießen beider Körperseiten mit mit bis auf 45°C erhitztem Öl. Dem Ölstrahl folgt die streichende Hand des Therapeuten. Die allmähliche Erwärmung des Körpers führt zu verstärktem Schwitzen. Pizichil besticht durch eine reinigende, entschlackende Wirkung.

 

Polaritätstherapie

Die Polaritätstherapie findet ihren Ursprung in vielen Traditionen des des Ostens sowie auch des Westens und versteht sich in erster Linie als ein sorgsames Verzeichnis der Naturgesetze und deren Ausarbeitung. Diese erfolgt unter der Annahme der Natur als nicht nur rein materielle Welt. Die Therapie enthält eine Balanceanalyse der individuellen Energien ebenso wie weiterführende therapeutische Elemente wie z.B. Diät, Ernährung, Körperarbeit, Manipulation und Regeln zur Lebensführung. Das angestrebte Ziel stellt die Beseitigung von körpereigenen Energieblockaden dar.

 

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

Zwischen 1908 und 1934 entwickelte Physiologe E. Jacobson eine Methode, welche durch planmäßiges An –bzw. Entspannen unterschiedlicher Muskelgruppen einen Zustand tiefer Entspannung ermöglicht. Jacobson hatte beobachtet, dass Spannungszustände wie Angstgefühle meistens mit einer Muskelkontraktion einhergingen. Wurde die Muskelanspannung behoben, löste sich auch das Spannungsgefühl. Die „Kultivierung der Muskelsinne“ steht bei der Methode Jacobson`s im Vordergrund. Auf diese Weise können selbst kleinste Verspannungen frühzeitig erkannt und gelöst werden. Die Kontraktion sowie die nachfolgende Entspannung der Muskelgruppen geschieht in einer bestimmten Abfolge: rechte Hand und Unterarm, linke Hand und Unterarm, rechter Bizeps, linker Bizeps, Stirn, Gesicht, Nacken, Brust, Oberschenkel, Unterschenkel. Anderen Systemen zufolge kommt es zunächst zu einer Aktivierung der Muskelgruppen der linken Körperhälfte - dann der rechten Körperhälfte und abschließend die der Körpermitte. Einer 5-7 sekündigen Anspannungsphase steht dabei eine 45-60 Sekunden dauernde Entspannungsphase gegenüber. In Bezug auf Dauer und Umfang weichen heutige Traningssysteme stark von den traditionellen Regeln Jacobson`s ab. Besonders Menschen mit verlorenen Körperbewusstsein werden durch das Progressive Muskeltraining sensibler und aufgeschlossener hinsichtlich ihrer körpereigenen Signale. Auch in der Prävention von Migräneanfällen und Spannungskopfschmerz sowie im direkten Einsatz bei akuten Schmerzsituationen und bei Bluthochdruck (Hypertonie) hat sich das Muskeltraining bewährt. Das Progressive Muskeltraining ist ein sehr guter Einstieg in den Bereich der Entspannungstechniken und eignet sich gleichermaßen zur Kurzentspannung und als Anti-Stress-Technik. Liegen keine psychotischen Erkrankungen, endogene Depressionen oder Epilepsie vor ist der Einsatz der Jacobsonschen Methode bedenkenlos zu empfehlen. Kritiker beklagen eine Verwässerung der ursprünglichen Methode und fordern eine Rückkehr zum traditionellen Regelwerk.

 

Psycho-Diät

Im Zuge der Psycho-Diät soll im Gegensatz zu herkömmlichen Diäten nicht die Ernährung an sich sondern die Einstellung zum Essen eine Veränderung erfahren. Weder Kalorien-Tabellen noch anderweitige Verbote oder Vorschriften diktieren den Verlauf der Psycho-Diät. Eine neue Lust am Essen versprechen die Autoren neben der Gewichtsreduktion und betrachten herkömmliche Diäten als Kampf gegen sich selbst, dessen Ergebnis meistenteils Enttäuschung und Mutlosigkeit ist. Prinzipiell differenziert die Methode in „summende“ und „winkende“ Lebensmittel. „Summen“ beschreibt ein echtes Bedürfnis des Körpers, ein akutes Verlangen ohne aktuelle Befriedigung. „Winkende“ Lebensmittel locken durch ihren äußeren Reiz, ohne dass im Vorfeld ein echtes Verlangen bestand. Der Psycho-Diät zufolge sollte auf derartige Lebensmittel verzichtet werden. Sie enthält exakte Anweisungen, welche helfen sich über das Hungergefühl, Stimmungen und Beweggründe des Essens klar zu werden. Doch allein eine Fokussierung auf "summende" oder "winkende" Lebensmittel ist nicht ausreichend, ernährungswissenschaftliche Grundlagen sollten mit Hinblick auf eine ausgewogene Ernährung berücksichtigt werden. Sicherlich ist der Leitfaden der Psycho-Diät geeignet, sich seine persönliche Motivation im Bezug auf das Essen zu verinnerlichen doch ist eine Anwendung nur in Kombination mit der Vermittlung von ernährungswissenschaftlichem Fachwissen zu empfehlen. Immerhin besteht eine gewisse Kongruenz zwischen den empfohlenen Veränderungen im Essverhalten und den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

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