Das Bienenhotel / Insektenhotel für den umweltfreundlichen Garten

April 2024

Immer wieder hört man in den letzten Jahren im Gespräch mit Gartenbesitzern das Wort Insektenhotel oder Bienenhotel. Es soll zur Natürlichkeit des Gartens beitragen und umweltfreundlich sein. Doch was ist ein Insektenhotel eigentlich? Wie funktioniert es und welche Tiere lockt man damit an?
 

Was ist ein Insektenhotel?

Insektenhotels können sehr unterschiedlich aussehen. Die umweltfreundlichsten Modelle bestehen aber aus unbehandeltem Holz, das den Insekten eine natürliche Heimat bietet und ganz natürlich verrottet, ohne chemische Gifte zu hinterlassen. Sie bieten Löcher und Röhren, in die die Tiere kriechen können und die ihnen Schutz vor Wetter und Fressfeinden bieten. Meist werden sie in der Form von Kästen gestaltet. Auch kleine Häuser oder andere kreative Formen sind jedoch möglich. Hier ist lediglich wichtig, dass sie sich auch für das menschliche Auge gut in die Gestaltung des Gartens einfügen und somit seine Attraktivität nicht stören.
 

Wozu dient ein Insektenhotel?

Ein Insektenhotel dient als Wohnung und Winterquartier für nützliche Insekten, die einen wichtigen Teil des Ökosystems Garten darstellen. Es ist vor allem deshalb wichtig, weil in vom Menschen dominierten Umgebungen natürliche Unterkünfte für diese Tiere wie zum Beispiel verrottende Baumstümpfe rar sind. Durch diese Wohnungsnot ist die Population der wertvollen Nützlinge in vielen Gärten deutlich zu niedrig. Zudem sind viele Insektenarten zusätzlich durch Umweltgifte und eigentlich auf Schädlinge zielende Insektenvernichter gefährdet. Dabei vernichten nützliche Insekten selbst Schädlinge wie Blattläuse, bestäuben Pflanzen und stellen eine wichtige Nahrungsquelle für Singvögel dar. Mit einem Insektenhotel gibt man ihnen etwas Unterstützung, um ihnen im Überlebenskampf zu helfen, und erhält gleichzeitig das ökologische Gleichgewicht des Gartens.
 

Woher stammen Insektenhotels?

Die ersten Insektenhotels wurden bereits vor etwa zweihundert Jahren in England gebaut. Dabei handelte es sich um Bienenhotels, in denen interessierte Gartenbesitzer das Verhalten von Wildbienen beobachten wollten. Weite Verbreitung und Ausweitung auf eine größere Vielzahl von Insektenarten fanden die künstlichen Insektenwohnungen aber erst ab den 1990ern. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an auf bestimmte Arten spezialisierten sowie mit Kombinationen unterschiedlicher Wohnangebote ausgestatteten Varianten. Noch immer sind Bienenhotels aber die häufigste und beliebteste Untergruppe der Insektenhotels.
 

Welche Tierarten bewohnen Insektenhotels?

Zu den Wildbienenarten, die sich in Bienenhotels wohl fühlen, zählt unter anderen die Rote Mauerbiene, Pelzbiene und Seidenbiene. Auch Florfliegen, Erdwespen, Goldwespen und Grabwespen ziehen gerne in aus kleinen Röhrchen gestaltete Modelle ein. Insektenhotels mit Holzspänen eignen sich dagegen für schädlingsbekämpfende Käfer wie Marienkäfer oder Laufkäfer. Wer zu wenige Ameisen im Garten hat, kann neue Völker durch ein Angebot von Nadelbaumzapfen anlocken und Insektenhotels mit größeren Hohlräumen bieten Wetterschutz für Schmetterlinge.
 

Wie und wann bauen Bienen im Insektenhotel?

Wer Wildbienen in seinem Garten ansiedeln möchte, stellt das Bienenhotel am besten im März bis Frühsommer auf, wenn die Insekten schwärmen und die Königinnen von den Drohnen begattet werden. Danach machen sich die befruchteten Weibchen nämlich auf die Suche nach dem optimalen Wohnort für ihren Nachwuchs. Dort bauen sie aus mit ihrem eigenen Speichel versetztem Lehm Brutzellen, in die sie eine Mischung aus Pollen und Nektar als Vorrat und jeweils ein Ei legen. Am besten stellt man das Bienenhotel daher an einen sonnigen regengeschützten Ort, in dessen Nähe es lehmigen Boden und viele Blüten gibt. Dann kann man im nächsten Frühjahr mit etwas Glück beobachten, wie die nächste Bienengeneration aus ihren Brutzellen hervorkriecht.


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